Perelà

Foto: Andreas Etter

„Die traumhaft bunte, zwischen absurd und schrill changierende Ausstattung für Lydia Steiers Inszenierung von Pascal Dusapins Perelà in Mainz bescherte Gianluca Falaschi den Titel Kostümbildner des Jahres.“ So steht es im frisch erschienenen Jahrbuch der Opernwelt, ein großformatiges Foto der Inszenierung schmückt die Titelrückseite des wichtigsten Fachmagazins – und damit gibt es nach der Nominierung derselben Produktion für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST und dem Gewinn der Kritikerumfrage in der Deutschen Bühne einen weiteren großen überregionalen Erfolg für das Staatstheater Mainz und die Intendanz von Markus Müller zu feiern.

Opernhäuser des Jahres sind Frankfurt und Mannheim

Den Titel OPERNHAUS DES JAHRES teilen sich in diesem Jahr die Oper Frankfurt und das Nationaltheater Mannheim. Das ergab die Umfrage der Zeitschrift «Opernwelt» unter fünfzig unabhängigen Musikkritikern in Europa und den USA. Es werden damit zwei Häuser gewürdigt, die sich durch eine von ihren Intendanten Bernd Loebe und Klaus-Peter Kehr über Jahre hin konsequent gepflegte Ensemblekultur sowie eine Spielplangestaltung zwischen Tradition und Innovation auszeichnen, bei der die Entwicklung der hauseigenen Kräfte im Mittelpunkt steht.

Das Nationaltheater Mannheim zeichnet erneut auch für die URAUFFÜHRUNG DES JAHRES verantwortlich: In dem grotesken Bibliotheks-Alptraum «Esame di mezzanotte» thematisiert die italienische Komponistin Lucia Ronchetti auf humorvolle Weise die Gefahr einer kulturellen Amnesie. Weitere starke Stücke der Spielzeit 2014/15: Beat Furrers Künstleroper «la bianca notte», uraufgeführt in Hamburg, sowie Pascal Dusapins Kleist-Stück «Penthesilea» in Brüssel.

Weitere Auszeichnungen

Die WIEDERENTDECKUNG DES JAHRES war in Stuttgart zu besichtigen, wo Jossi Wieler und Sergio Morabito unter dem Titel «Berenike, Königin von Armenien» ein Hauptwerk des Stuttgarter Hofapellmeisters Niccolò Jommelli (1714-1774) auf die Bühne brachten.

Die Oper Stuttgart kann überdies die AUFFÜHRUNG DES JAHRES für sich verbuchen: Andrea Breth inszenierte hier Wolfgang Rihms Kammeroper «Jakob Lenz» als existenzielles Panorama auf der großen Bühne. Ihre Intensität verdankte diese Produktion maßgeblich dem Bariton Georg Nigl, der für die sehrende Interpretation der Titelpartie zum SÄNGER DES JAHRES gewählt wurde.

SÄNGERIN DES JAHRES ist zum dritten Mal nach 2004 und 2010 die Sopranistin Marlis Petersen: An der Bayerischen Staatsoper in München überwältigte sie mit rückhaltloser Hingabe als Alban Bergs Lulu (Inszenierung: Dmitri Tcherniakov).

Der Titel NACHWUCHSKÜNSTLERIN DES JAHRES geht an die baskische Sopranistin Elena Sancho Pereg, die in Düsseldorf als Zerbinetta in Strauss’ «Ariadne auf Naxos» für Furore sorgte – seit 2014 ist sie Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein.

DIRIGENT DES JAHRES ist zum vierten Mal Kirill Petrenko – diesmal für seine Dirigate als Chef des Bayerischen Staatsorchesters, das, knapp vor der Berliner Staatskapelle, unter seiner Leitung zum zweiten Mal in Folge ORCHESTER DES JAHRES wurde.

REGISSEUR DES JAHRES ist Hans Neuenfels, vor allem für seine erste Puccini-Arbeit – «Manon Lescaut» in München –, aber auch für Strauss’ «Ariadne auf Naxos» an der Berliner Staatsoper.

Für die multiperspektivisch gesplitteten, von der Ästhetik der Graphic Novels inspirierten Guckkästen, in denen er bei den Salzburger Osterfestspielen Pietro Mascagnis «Cavalleria rusticana» und Ruggero Leoncavallos «Pagliacci» spielen ließ, wurde Philipp Stölzl zum BÜHNENBILDNER DES JAHRES
gewählt.

Mit dem Titel CD DES JAHRES wurde auch die zweite Produktion des Mozart/Da Ponte-Zyklus von Teodor Currentzis und seinem Orchester MusicAeterna gewürdigt: «Così fan tutte» (Sony Classical).

Das BUCH DES JAHRES steuerten Christian Gerhaher und Vera Baur mit dem Gesprächsband «Halb Worte sind’s, halb Melodie» bei (Henschel/Bärenreiter).

[Pressemitteilungen des Friedrich Verlag GmbH und des Staatstheaters Mainz vom 30.9.2015]