Theater-Talk am 14.9.2014

Am 14. September 2014 fand „Theater-Talk“, die frühere „Zum Tee mit“-Veranstaltung erstmalig im Glashaus des Großen Hauses statt. Zahlreiche Theaterfreunde waren gekommen – Markus Müller, der neue Intendant des Staatstheaters Mainz, der als Gast geladen war, wirkte wie ein Magnet.

Markus Müller: Vom Laienschauspieler zum Intendanten

Anekdotenhaft erzählt Markus Müller der Moderatorin Sabine Fallenstein und den Theaterfreunden über seinen Werdegang:

Er wurde 1973 in Kempten im Allgäu geboren und wuchs im nahe gelegenen Dorf Altusried auf. Auf der Altusrieder Freilichtbühne, die von Amateuren aus der Umgebung bespielt wurde und wird, machte Müller als Jugendlicher erste Erfahrungen als Schauspieler. Bereits mit 18 Jahren führte er das erste Mal selbstständig Regie.

Schon während der Schulzeit war für Müller sein Berufswunsch klar. Entsprechend richtete er sein Studium aus: Er studierte von 1993 bis 1999 Betriebswirtschaftslehre, Personalwirtschaft, Organisation, Theaterwissenschaften, Germanistik und Philosophie an den Hochschulen Bamberg, Erlangen und Mannheim. In die Bamberger Zeit fiel seine Mitarbeit am dortigen E.T.A.-Hoffmann-Theater als Regieassistent, Regisseur und gelegentlich als Schauspieler.

Ab 1997 war Müller am Nationaltheater Mannheim engagiert – zunächst als Assistent des Generalintendanten Uli Schwab, später als dessen Stellvertreter. Zeitweise war er technischer Direktor in Mannheim.

Von Mannheim führte Müllers Weg im Jahr 2006 nach Oldenburg. Als Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheater hatte Müller die Herausforderung, aus einer schwierigen Ausgangsposition heraus eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit der Politik gelang es ihm Sponsoren zu finden, EU-Mittel zu beschaffen und vieles mehr.

Am Mainzer Theater liegt Müllers Arbeitsschwerpunkt zunächst auf dem Zusammenstellen des Teams. Ein Team aus Ensemble, Hausregisseuren und Dramaturgie werde sich nach und nach zusammenfinden, erklärt Müller. Er werde nicht selbst Regie führen, sei jedoch bei allen Produktionen von der Konzeptfindung an dabei. Ziel seien Produktionen, die den Zuschauern einen Erkenntnisgewinn bringen. Im Idealfall beschäftige das Thema den Zuschauer auch nach der Vorstellung noch. Der Stoff müsse dazu geeignet sein, eine Aussage zu transportieren – und die Regie habe die Aufgabe, die Geschichte entsprechend zu transportieren.

Fazit des Theater-Talks mit Markus Müller: Es steht eine interessante Spielzeit an.
Harald Zuckmayer

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