Die Jury der International Opera Awards, die am 28.11.2022 in Madrid verliehen wurden, ehrte die Oper Frankfurt am Main für die beste Wiederentdeckung, nämlich die Neuproduktion der Oper „Ulisse“ des italienischen Modernisten Luigi Dallapiccola (1904-1975). Dallapiccola verarbeitet in seiner Oper Motive von Homers „Odyssee“. Als Luigi Dallapiccolas Oper „Ulisse“ 1968 an der Deutschen Oper Berlin Premiere hatte, da stieß das Werk auf Unverständnis und geriet danach in Vergessenheit. Diese wurde 2022 in Frankfurt von Tatjana Gürbaca, der früheren Operndirektorin an Staatstheater Mainz, zum ersten Mal nach ihrer Uraufführung neu inszeniert. Der „Ulisse“ versteht sich als Summe von Dallapiccolas Schaffen.

Weitere Auszeichnungen

Gemeinsam erhielten die Opern- und Balletttheater in Lwiw und Odessa den Preis am Montag. Damit würdige man den Mut und die Widerstandsfähigkeit der Ukrainer, trotz der Gefahren und Verwüstungen des Krieges weiterhin Vorstellungen zu geben, hieß es bei der Verleihung in Madrid.
Sänger des Jahres wurden die Sopranistin Sabine Devieilhe und der Bariton Stéphane Degout, beide aus Frankreich. Den Dirigentenpreis erhielt der Italiener Daniele Rustioni. Der Regie-Preis ging an den Norweger Stefan Herheim. Die britische Sopranistin Nardus Williams wurde mit dem „Rising Star“-Award ausgezeichnet. Der Leserpreis des „Opera“ Magazins ging an den samoanischen Tenor Pene Pari. Für ihr Lebenswerk wurde die britische Mezzosopranistin Dame Janet Baker geehrt.

Die Jury

Die International Opera Awards werden alljährlich durch das Londoner Fachmagazin „Opera“ seit 2013 verliehen. Die Auszeichnungen würdigen hervorragende Leistungen im Bereich der Oper und rücken herausragende Talente und Nachwuchskünstler in die Öffentlichkeit. Über die Vergabe entscheiden Opernkritiker, Administratoren und Interpreten aus 20 Ländern.