Kategorie: Generalmusikdirektor

Hermann Bäumer mit Preis für die Verdienste um die Musikkultur geehrt

Der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz hat am 28. Oktober 2022 im Rahmen eines Konzerts im Staatstheater Mainz den „Preis des Landesmusikrats für die Verdienste um die MusikKultur“ an den Generalmusikdirektor des Staatstheaters Mainz, Hermann Bäumer verliehen. Die Laudatio hielt Klaus Wallendorf, ehemaliges Mitglied der Berliner Philharmoniker und Autor.

Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, freute sich sehr über das einstimmige Votum des Präsidiums, Hermann Bäumer zum vierten Preisträger zu küren: „Hermann Bäumer ist ein herausragender Protagonist der rheinland-pfälzischen Musikszene und ein großer Förderer der musikalischen Jugend. Neben seinem wiederholten Einsatz als Dirigent unseres LandesJugendOrchesters zeichne sich Bäumer auch durch seinen Einsatz für die zeitgenössische Musik aus. So sind das Kooperationsprojekt „Mainzer Komponistenportrait“ oder die von ihm konzipierte Konzertreihe „Auf Wiederhören“ beispielhafte Ideen für die Unterstützung der Neuen Musik.“

Der Preis des Landesmusikrats für die Verdienste um die MusikKultur wird in unregelmäßigen Abständen an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderem Maße durch ihr Engagement für die MusikKultur im Land verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren im Jahr 2011 der ehemalige Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, Hans-Peter Schössler, im Jahr 2014 der rheinland-pfälzische Komponist Volker David Kirchner und im Jahr 2019 der langjährige Domkapellmeister am Hohen Dom zu Mainz Prof. Mathias Breitschaft.

Pressemitteilung des Landesmusikrats vom 18.10.2022

GMD Hermann Bäumer verlässt Mainz 2025

Gene­ral­mu­sik­di­rektor Hermann Bäumer gibt seinen Posten nach 14 Jahren zum Jahr 2025 auf. Er verzichtet darauf, seinen Vertrag über das Jahr 2025 hinaus zu verlängern. In der Mitteilung des Phil­har­mo­ni­schen Staats­or­chesters und des Staats­theaters wird Hermann Bäumer dazu mit folgenden Worten zitiert: „Nach dann 14 Jahren, die ich mit diesem musi­ka­lisch sehr leis­tungs­fä­higen und inhalt­lich sehr koope­ra­tiven Klang­körper arbeiten durfte, wird es Zeit für eine künst­le­ri­sche Neuori­en­tie­rung“.

Der Inten­dant des Mainzer Staatstheaters, Markus Müller, bedauerte den Weggang Bäumers und bemerkte dazu, dass er mit dem Diri­genten stets überaus vertrau­ens­voll zusam­men­ge­ar­beitet habe und dies auch weiterhin tun werde: „Für das Staats­theater Mainz führt diese Entschei­dung Hermann Bäumers bereits jetzt zu einem immensen Verlust­ge­fühl.“

Auch die Theaterfreunde Mainz bedauern den Weggang des in Mainz so überaus erfolgreichen Dirigenten, der so viel für das und mit diesem Orchester erreicht hat. „Er werde 2025 eine große Lücke im so reichhaltigen Mainzer Kulturleben hinterlassen, stellte deren Vorsitzender Dr. Wolfgang Litzenburger fest.

Der Landes­be­trieb Phil­har­mo­ni­sches Staats­or­chester Mainz und das Land Rhein­land-Pfalz müssen jetzt nach einem adäquaten Nach­folger für die Zeit ab 2025 suchen.

2011 bis heute Hermann Bäumer

Hermann Bäumer ist am 28. Januar 1965 in Bielefeld geboren.

Ausbildung

  • Klavierunterricht mit 6 Jahren, später Violoncello- und Posaunenunterricht
  • 1985 Studium der Schulmusik in Detmold mit dem Hauptfach Posaune

Orchestermusiker

  • 1986-1992 Bassposaunist der Bamberger Symphoniker
  • 1992-2003 Posaunist der Berliner Philharmoniker

Dirigent und Orchesterleiter

  • Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
  • Radiosinfonieorchester Oslo
  • Bamberger Symphonikern
  • Landesjugendorchester in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Rheinland-Pfalz
  • Bundesjugendorchester
  • 1999-2003 Chefdirigent des Märkischen Jugendsinfonieorchester
  • 2004-2010 Generalmusikdirektor in Osnabrück
  • 2006 Uraufführung von Alex Nowitz’ Bestmannoper
  • 2004/2005 Uraufführung Hans Werner Henzes Wundertheater
  • seit 2011 Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz

Diskografie

  •  Christian Wilhelm Westerhoff (1763-1806), Symphonie Es-Dur
  • Eugene d‘ Albert (1864-1932), Symphonie op.4, CD
  • Friedrich Gernsheim (1839-1916), Symphonien Nr.1 g-moll op.32 …
  • Gottfried Hendrik Mann (1858-1904), Klarinettenkonzert op.90
  • Jon Leifs (1899-1968), Edda (Oratorium)
  • Josef Bohuslav Foerster (1859-1951), Symphonien Nr.3 & 4
  • Josef Bohuslav Foerster (1859-1951), Symphonie Nr.5 op.141
  • Charles Gounod (1818-1893), La Nonne Sanglante
  • Josef Bohuslav Foerster (1859-1951), Symphonien Nr.1 & 2
  • Karl Höller (1907-1987), Orchesterwerke
  • Hans Werner Henze (geb. 1926). Das Wundertheater (Oper in einem Akt)

Weblinks

  • Interview zu Henzes „Prinz von Homburg“

2001-2011 Catherine Rückwardt

Catherine Rückwardt wurde am 7.4.1960 in Los Angeles als Tochter des Dirigenten und Pianisten Prof. Irvin Beckmann sowie der Sängerin Judith Beckmann geboren.

 Ausbildung

  • 1975 Jungstudentin in der Violinklasse Friedrich Wührer an der Musikhochschule Lübeck
  • 1981 Studium und Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (Klavier)
  • 1984 Diplom (Hauptfach: Klavier), weitere Studien in Gesang und Dirigieren
  • Kurse Liedbegleitung bei Dietrich Fischer-Dieskau und Hermann Prey
  • 1995 Dirigierkurs an der Internationalen Bach- akademie Stuttgart bei Hellmuth Rilling

Engagements

  • 1984 Korrepetitorin am Bremer Theater
  • 1985 Dirigierdebüt in Bremen („Der Vogelhändler“)
  • 1989 Studienleiterin und Kapellmeisterin am Bremer Theater
  • 1997-2001 1. Kapellmeisterin an der Oper Frankfurt a.M.
  • 2001 bis 2011 Generalmusikdirektorin am Staatstheater Mainz, seit 2006 Intendantin des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz
  • ab 2011 freiberufliche Tätigkeit als Dirigentin

Dirigate und Repertoire

  • Gastdirigate u.a. am Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Braunschweig, Theater Altenburg-Gera, bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, dem Philharmonischen Staatsorchester Bremen, Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Ensemble Modern. Zusätzlich Gastspiele am Rundfunk und im Ausland (Rotterdam, Antwerpen)
  • Liedbegleiterin für Funk und Fernsehen (3sat, SWR, WDR)
  • Konzeption und Durchführung musikvermittelnder Konzertreihen: z.B. Gesprächskonzertreihe „Oper extra“ am Bremer Theater, Familienkonzerte an der Oper Frankfurt, ab Frühjahr 2002 in Mainz Etablierung einer neuen Reihe „Opernwerkstatt“
  • Konzert- und Opernrepertoire vom Barock bis zur Moderne
  • Uraufführungen zeitgenössischer Opern (Glanert, Johnson, Rihm)
  • Werke von Verdi, Puccini, Tschaikowsky, Wagner, Strauss

Auszeichnungen

  • 1999 ZONTA-Kunstpreisträgerin
  • 2011 Gutenberg-Büste der Stadt Mainz

Diskografie

  • Hans Rott, Sinfonie E-Dur, Acousence, DDD, 2004, Bestellnummer: 5176405
  • Hoffmann, E.T.A./Pjotr I. Tschaikowski, Nussknacker und Mausekönig, Acoucence, DDD/LA, 07, Bestellnummer: 6565393

Weblinks

1996-2001 Stefan Sanderling

Stefan Sanderling ist am 2. August 1964 in Ost-Berlin geboren.

Engagements

  • 1989-1995 Brandenburgische Philharmonie in Potsdam
  • 1996- 2001 Generalmusikdirektor am Staatstheater Mainz und beim Philharmonischen Staatsorchester Mainz
  • 1996-2004 Chefdirigent des Orchestre de Bretagne
  • 2002-2014 Florida Orchestra
  • ab 2004 Chefdirigent am Toledo Symphony Orchestra
  • 2008-2011 Musikdirektor des Chautauqua Symphony Orchestra
  • ab 2016 Musikdirektor am Sinfonieorchester Liechtenstein
  • Gastdirigate mit der Staatskapelle Berlin, der Staatskapelle Dresden, den Bamberger Symphonikern, dem London Philharmonic Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Radio-Symphonieorchester Wien, dem NHK-Sinfonieorchester (Tokio) und dem Sydney Symphony Orchestra

1990 – 1996 Peter Erckens

Peter Erckens wurde 1953 in Hamburg geboren. Er ist 2001 gestorben.

Ausbildung

Peter Erckens studierte bei Horst Stein und Wilhelm Brückner-Rüggeberg an der Musikhochschule Hamburg.

Beruflicher Werdegang

Sein Debüt gab er ca. 1975 als Solorepetitor der Hamburgischen Staatsoper. Von 1977 bis 1980 war er an der Oper Frankfurt Assistent von Michael Gielen, später arbeitete er in Bremen und an der Deutschen Oper Düsseldorf-Duisburg. Von 1990 bis 1996 war er Generalmusikdirektor am Staatstheater Mainz. Hier setzte er bislang selten gehörte Werke von Sibelius, Mahler, Schostakowitsch und Elgar auf den Spielplan. Er überraschte das Publikum am Staatstheater mit Programmen jenseits des Üblichen.

1978 – 1990 Mladen Basic

Mladen Bašić wurde am 1. August 1917 in Zagreb und ist dort am 21. November 2012 gestorben.

Ausbildung

Studium Klavier, Dirigieren und Komposition an der Musikakademie in Zagreb

Beruflicher Werdegang

  • 1940 Korrepetitor, ab 1945 Dirigent der Oper des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb
  • 1955-1958 Operndirektor des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb
  • 1959 Operndirektor am Salzburger Landestheater
  • 1960 Chefdirigent des Mozarteum-Orchesters
  • 1962-1972 ständiger Gastdirigent am Gran Teatre del Liceu in Barcelona
  • 1967-1968 Erster Kapellmeister an der Oper Frankfurt
  • 1968-1970 Musikdirektor des Sommerfestivals „Splitsko ljeto“ und Operndirektor des Kroatischen Nationaltheaters in Split
  • 1970-1978 ständiger Dirigent und Programmchef der Zagreber Philharmonie
  • 1978-1990 Generalmusikdirektor am Theater in Mainz

Auszeichnungen

  • 1997 Vladimir-Nazor-Preis des Kulturministeriums der Republik Kroatien für sein Lebenswerk
  • 1998 Tito-Strozzi-Preis des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb für die Aufführung der Oper The Rape of Lucretia von Benjamin Britten
  • 2006 Lovro-von-Matačić-Preis des Kroatischen Verbandes der akademischen Musiker für sein Lebenswerk

Diskografie

  • Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Klavierkonzerte Nr.14 & 19, Künstler: Werner Haas, RSO Stuttgart, Stuttgarter Kammerorchester, Mladen Basic, Karl Münchinger, Label: MDG, ADD, 1971/1965

1974-77 Dietfried Bernet

Professor Dietfried Bernet wurde am 14. Mai 1940 in Wien geboren und ist am 23. Mai 2011 in Hohenems, Vorarlberg gestorben.

 Ausbildung

Studium in Wien bei Hans Swarowsky und Dimitri Mitropoulos

Dirigentenlaufbahn

  • 1958 Dirigent erster Konzerte im Wiener Musikverein
  • 1964 Dirigent an der Wiener Volksoper
  • 1966 Dirigent an der Wiener Staatsoper
  • 1974-1977 Generalmusikdirektor am Theater der Stadt Mainz
  • 1995-2000 war er Gast-Chefdirigent am Königlichen Opernhaus Kopenhagen
  • 2005-2008 Ehrendirigent und Musikdirektor des Tiroler Symphonieorchesters
  • Gastdirigate Philharmonic Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, Wiener Symphoniker, Berliner Philharmoniker, Orchestre National de France, Chicago Symphony Orchestra, Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Orchester der Santa Cecilia in Rom, Japan Philharmonic und Tschaikovsky Symphonie Orchester Moskau, Teatro Colon in Buenos Aires, am Teatro La Fenice in Venedig, La Monnaie in Brüssel, Royal Opera House London, English National Opera, Houston Grand Opera, Wiener Staatsoper, Deutsche Oper Berlin, Berliner Staatsoper, Bayerische Staatsoper, Hamburgische Staatsoper, Köln, Stuttgart, Monte Carlo, Catania, Barcelona, Kopenhagen, Stockholm, Oslo, Teatro San Carlo Neapel,Salzburger Festspiele, Spoleto Festival, Glyndebourne Festival, Bregenzer Festspielen  

Auszeichnungen

  • 1962 1. Preis beim Internationalen Dirigenten-Wettbewerb in Liverpool
  • 2001 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse 

Buchautor

  • Bernet, Dietfried: Argumente für den Herrn im Frack: Was Sie schon immer über das Dirigieren wissen wollten, Limbus Verlag 2008 ISBN 3-902-53414-1

Diskografie

  • James McCracken & Sandra Warfield – Duets of Love and Passion, James McCracken, Sandra Warfield, Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden, Orchester der Wiener Staatsoper, Edward Downes, Dietfried Bernet, CD
  • Symphonieorchester Vorarlberg – Sternstunden Live 1996-2010, Symphonieorchester Vorarlberg, Gerard Korsten, Kirill Petrenko, David Wroe, Christoph Eberle, Dietfried Bernet, Thomas Kalb, Manfred Honeck, 2 CDs
  • Ingeborg Hallstein singt Lieder, Großes Sinfonieorchester, Wiener Hofburg Orchester, Franz Marszalek, Heinz Geese, Dietfried Bernet, 4 CDs
  • Bohuslav Martinu, Juliette, Wiener Symphoniker, Bregenzer Festspiele, 2003

1967-1973 Helmut Wessel-Therhorn

Professor Helmut Wessel-Therhorn wurde am 3.5.1927 in Münster geboren. Er ist am 3.9.2012 in Münster gestorben.

Ausbildung

1952-1961 Studium an der Musikakademie Detmold

Beruflicher Werdegang

  • 1961 Kapellmeister an den Städtischen Bühnen Münster tätig
  • 1961-1964 Hessisches Staatstheater in Wiesbaden
  • 1964-1967 Landestheater Coburg
  • 1967-1973 Stadttheater Mainz
  • 1973-1981 Deutsche Oper in Düsseldorf

Diskografie

  • Branka Musulin spielt Klavierkonzerte, Künstler: Branka Musulin, RSO Stuttgart, Hans Müller-Kray, Helmut Wessel-Therhorn, Label: Hastedt, ADD, 1956-70

1936-1967 Prof. Karl Maria Zwissler

Karl Maria Zwissler wurde am 12. August 1900 in Ludwigshafen am Rhein geboren und ist am 15. September 1984 in Mainz gestorben. Sein Grab ist auf dem Hauptfriedhof Frankfurt.

Ausbildung

  • Studium in München, unter anderem bei Bernhard Sekles, Hans Knappertsbusch
  • Studium des Dirigierens bei Hans Pfitzner und Erich Kleiber
  • Gesangsunterricht

Engagements

  • 1924-1927 Kapellmeister an der Bayerischen Staatsoper in München
  • 1927-1933 Dirigent in Brünn und Düsseldorf
  • 1929-1933 Dirigent in und Darmstadt
  • 1933-1936 Oper Frankfurt, zunächst als Erster Kapellmeister, später als musikalischer Leiter
  • 1936-1967 Generalmusikdirektor am Theater in Mainz, wo er den Spitznamen „Pluto, Herr der Unterwelt“ hatte
  • 1942 Intendant des Mainzer Theaters
  • 1945-1949 Generalintendant des Mainzer Theaters
  • 1956-1958 Leitung der Darstellenden Kunst an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
  • 1958 Leiter in der Ausbildung der Dirigenten an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main
  • neben seinen Engagements betätigte er sich als Regisseur

Sonstiges

  • 1946 Gründungsmitglied des Mainzer Kreises, einem Vorläufer des Rotary Club Mainz