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Aktuelle Theater-News

Spielplan 2023/24 vorgestellt

In einer Pressekonferenz haben Intendant Markus Müller, Generalmusikdirektor Hermann Bäumer, die Chefdramaturgin der Oper Sonja Westerbeck, der Chefdramaturg im Schauspiel Jörg Vorhaben sowie Tanzdirektor Honne Dohrmann heute das Programm der kommenden Saison am Staatstheater Mainz vorgestellt.

MUSIKTHEATER

Mit Carmen wird im Großen Haus die Opernsaison 2023/24 eröffnet. George Bizets unsterbliche Partitur ist jenseits aller Ohrwürmer sehr direkt und farbenreich in ihrem Ton, die Figuren sind greifbar und drastisch in ihren Konflikten und die Schauplätze metaphorisch aufgeladen – viel Stoff also für ein packendes Musiktheater, das Luise Kauz inszenieren wird, die erstmals in Mainz arbeitet, die musikalische Leitung liegt bei Daniel Montané.

Zwei Werke widmen sich dem düstersten Kapitel deutscher Geschichte und der Konfrontation mit der Vergangenheit. Mit der Oper Die Passagierin hat der polnisch-jüdische Komponist Mieczysław Weinberg eines der wichtigsten Werke des 21. Jahrhunderts geschrieben. Es ist ein in Musik gefasstes Mahnmal gegen das Verschleiern und Vergessen von Schuld und Opfern, die durch die Gräueltaten des Dritten Reiches ihr Leben im Konzentrationslager verloren haben. Die gleichermaßen berührende wie drastische Inszenierung von Nadja Loschky ist eine Kooperation mit der Oper Graz und wird nun, musikalisch geleitet von Hermann Bäumer, erstmals in Mainz gezeigt – die Titelpartie singt und spielt Nadja Stefanoff. In enger Verbindung dazu steht das Thema des Widerstands: Udo Zimmermanns Oper Weiße Rose fasst die beklemmende Stimmung des Geschwisterpaares Hans und Sophie Scholl wenige Stunden vor ihrer Hinrichtung in musikalisch wie textlich höchster Expressivität ein – Maximilian Eisenacher inszeniert die Kammeroper auf U17, die musikalische Leitung liegt bei Paul Johannes Kirschner. Beide Produktionen werden von einem differenzierten Rahmenprogramm, Gesprächen und Lesungen begleitet.

Die rasanten Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz regieren die Feuilletons, bewegen und verwirren uns alle und gehören zu den großen Zukunftsthemen. Und so dreht sich auch in der Jugendoper humanoid von Leonard Evers alles um die technisch ausgereifteste Version des künstlichen Menschen. Kann man sich seinen Lieblingsmenschen als Android nachbauen? Wann ist eine Maschine menschlich? Im Kleinen Haus wird diesen Fragen in einer fantasievollen Klangsprache nachgegangen.

Selbst der größte Opernfan fängt klein an und zu Beginn sollte ein erstes unmittelbares Erlebnis in Sachen Musik und Theater stehen: Diese elementare Erfahrung mit Musik, Sprache und Theaterzauber können die kleinsten Zuschauer*innen in der kommenden Spielzeit mit der Stückentwicklung Tschirp! machen und so einen spielerischen Einstieg in die große Welt der Oper finden.

Spielerisch-leichtfüßig ist auch das Stichwort für Die Piraten von Penzance des britischen Künstler-Duos Gilbert&Sullivan. Aus der englischen Operette nicht mehr wegzudenken, haben sie tatsächlich ihr Debüt in Mainz: Nie zuvor durften die Piraten hier an Land gehen. K.D. Schmidt inszeniert diese heiter-rasante Operette mit Seegang – am Pult hält Samuel Hogarth allen Stürmen stand.

Der Opernmonolog der finnischen Komponistin Kaija Saariaho Emilie stellt eine historische Frauenfigur in den Mittelpunkt: Emilie du Châtelet war eine französische Physikerin und Mathematikerin und eng verbunden mit Newton. Immo Karaman setzt dieses musikalische Kammerspiel als Deutsche Erstaufführung in Szene und Hermann Bäumer sorgt für die musikalische Umsetzung der feinsinnigen Partitur einer der bedeutendsten Komponistinnen dieser Zeit.

Zum anstehenden Peter Cornelius-Jubiläum wird in einer konzertanten Uraufführung das Werk Gunlöd zum Klingen gebracht. Eigentlich eine Nebenfigur in der Edda-Sage, wird Gunlöd hier zur Hauptfigur, die sich im Spannungsfeld zweier Männer, ihrem Vater Suttung und Odin, behaupten muss, die musikalische Leitung hat Hermann Bäumer inne.

Zwei kraftvolle Werke komplettieren den Spielplan: Giuseppe Verdis Otello und Richard Strauss‘ Rosenkavalier, mit denen sich auch erstmals zwei neue Regieteams in Mainz vorstellen.

Die Regisseurin Victoria Stevens zeichnet Otello als traumatisierten Kriegsheimkehrer. Er wird zum Opfer einer dramatischen Intrige, verliert das Vertrauen in Verbündete und geht, sich selbst überlassen, zu Grunde. Die musikalische Leitung von Hermann Bäumer und die von Antonello Palombi verkörperte Titelpartie empfehlen sich als musikalischer Höhepunkt der Saison.

Richard Strauss‘ Meisterwerk Der Rosenkavalier ist eine lebendige Rokoko-Fantasie: Alter Adel – Neues Geld, diesem Gegensatzpaar der einstürzenden KuK-Monarchie nimmt sich der österreichische Regisseur Georg Schmiedleitner mit Kraft und Herzblut an und entlarvt dabei gemeinsam mit dem musikalischen Leiter Daniel Montané so manche von Zuckerguss überdeckte Gesellschaftskritik.

Weiter auf dem Spielplan bleiben Hänsel und Gretel, Le Villi/Pagliacci (Der Bajazzo), Peter Pan, Salome und Klangjäger. Wieder aufgenommen wird Things have changed – Bob Dylan is not there.

SCHAUSPIEL

Wie gewohnt ist das Programm des Schauspiels am umfangreichsten: 15 Premieren (darunter vier Koproduktionen) und ein Projekt im Stadtraum stehen auf dem Spielplan der kommenden Saison. Außerdem werden aufgrund der hohen Nachfrage und anhaltenden Beliebtheit 16 Produktionen wiederaufgenommen, darunter Der kleine Horrorladen, Anna Karenina, Fast genial ebenso wie ältere Stücke wie Sophia, der Tod und ich und Krabat.

Bei den Neuproduktionen ist die Anzahl der Klassiker und modernen Klassiker mit Stoffen wie Woyzeck, Wer hat Angst vor Virginia Woolf, Romeo und Julia, Der zerbrochne Krug oder Antigone 2023/24 höher als gewohnt – der Blick darauf allerdings ist heutig und meist weiblich: So wird die Regisseurin Mirjam Loibl, die erstmals am Staatstheater Mainz arbeitet, Marie in ihrer Woyzeck-Inszenierung mehr Raum geben, als
Büchner ihr zugestanden hat – was sich auch im Titel wiederfindet: Woyzeck | Marie kommt im Kleinen Haus zur Premiere. Kathrin Mädler, deren intensive Inszenierung von Der Vorfall allen unter die Haut ging, widmet sich Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug, Rimini Protokoll wird sich zusammen mit Theater Hora (eine Theatergruppe mit Menschen mit Behinderung) die Frage stellen, wie man Bertolt Brechts Der kaukasische Kreidekreis aus einer besonderen Perspektive aufführen kann und Anna Gschnitzer, Autorin von Einfache Leute, schreibt eine neue Fassung von Antigone nach Sophokles und fragt sich und uns, was eigentlich zivilen Ungehorsam definiert: Wie bewegt sich Antigone zwischen Spaltung und gesellschaftlicher Solidarität und was bedeutet es, alleine zu einer Heldin des Widerstands zu werden, wenn doch politisches Handeln eigentlich eine kollektive Verbindung voraussetzt – eine Frage, die aktueller kaum sein könnte. Alexander Nerlich wird hier die Regie übernehmen.

Privater, aber nicht weniger existenziell klingt diese Frage bei Romeo und Julia: „Would you die tonight for love?“ Jan Friedrich, der mit Glaube Liebe Hoffnung und Der Menschenfeind im Kleinen Haus bereits zwei beeindruckende Produktionen am Staatstheater Mainz inszeniert hat, wird mit Shakespeares vermutlich berühmtesten Stück jetzt ins Große Haus wechseln.

Neben den bekannteren Stoffen stehen vier Uraufführungen und eine Deutschsprachige Erstaufführung auf dem vielfältigen Schauspielprogramm und der Beginn der Spielzeit wird geprägt von zwei Arbeiten, die sich mit dem Beginn des Lebens beschäftigen: Nachdem Jan Neumann in seiner Stückentwicklung Sensemann & Söhne dem Tod die Bühne bereitete, geht es in Kurz & Nackig nun um die Geburt und um alles, was mit dieser zu tun hat. The Beginning von Bert und Nasi thematisiert noch grundsätzlicher den Anfang ganz allgemein, etwa, wenn man auch im fortgeschrittenen Alter von 65 Jahren noch mit dem Tanzen anfangen kann. Ebru Tartıki Borchers inszeniert die Deutschsprachige Erstaufführung von James Fritz‘ schonungslosem Sozialdrama Parliament Square. Dieses stellt – auf einer elementaren thematischen Ebene durchaus in Verwandtschaft zu Antigone – die Frage, was man aufgeben würde, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die Freunde? Die Familie? Oder sogar das Leben?

Jupiter brüllt – Der lange Weg zum Glücksplanet lautet der klingende Titel eines neuen und auf beste Weise unterhaltsamen Textes der jungen Autorin Annika Henrich. Er handelt von der Frage, wo das Glück im 21. Jahrhundert zu finden ist, von den Millennials und deren Blick auf Arbeit, Partnerschaft und Eigentumswohnung – Regie führt Ran Chai Barzvi.

Das Thema Wirtschaft, das sich motivisch bereits durch mehrere Spielzeiten zieht, wird auch in der neuen Saison fortgesetzt. Nach Für immer die Alpen und Villa Alfons kommt eine Bearbeitung von Rainald Goetz‘ Roman Johann Holtrop über die Nuller Jahre in Deutschland auf die Bühne – im Mittelpunkt steht ein Vorstandsvorsitzender mit seiner Egomanie und seinem Zynismus, es inszeniert Friederike Heller.

Zwei neue Produktionen und ein Projekt sind im Schauspiel für junge Zuschauer*innen geplant. Im Großen Haus herrscht Vorfreude auf das Familienstück: Die Schöne und das Biest heißt dieses in der sehr amüsanten Version von Lucy Kirkwood und in einer Inszenierung von Katharina Ramser. Als Uraufführung gibt es für alle ab 10 Jahren Kannawoniwasein zu erleben, ein Stück, das sich als eine Mischung aus Emil und die Detektive und Tschick beschreiben lässt: Die Besucher*innen verfolgen den Road Trip eines Jungen, dessen Rucksack bei einer Bahnfahrt geklaut wird, sowie die Abenteuer, die er infolgedessen erlebt (Regie: Tim Schmutzler).

Außerdem geht die Sparte mit einem Projekt in den Mainzer Stadtraum: Das englische Duo Andy Field und Beckie Darlington wird mit Kindern in einem leerstehenden Gebäude in der Stadt ein temporäres Museum der kleinen und unwichtigen Dinge eröffnen.

Fehlen darf natürlich auf keinen Fall eine gute Komödie – und die liegt auch in diesem Jahr wieder in den bewährten Händen von Christian Brey: Woody Allens Hannah und ihre Schwestern erobern das Kleine Haus.

TANZMAINZ

Die Tanzsparte des Staatstheater Mainz hat – neben den umjubelten Auftritten in Mainz – zwei Spielzeiten weltweiter Reisetätigkeit hinter sich und bewegt sich auch 2023/24 weiter zwischen der intensiven Produktion neuer Stücke und internationalen Gastspielen. Ungebrochen beliebt und energisch nachgefragt, bleiben Soul Chain, Promise und kreuz&quer weiter auf dem Spielplan. Wieder aufgenommen wird die jüngst mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnete Produktion Sphynx.

Bei den Uraufführungen macht den Auftakt in die Tanzsaison eine Arbeit von Moritz Ostruschnjak im Kleinen Haus: Der Münchner Choreograf kommt ursprünglich aus der Sprayerszene und hat sich nach einem langjährigen Engagement als Tänzer bei großen Compagnien zu einem der Hoffnungsträger des Tanzes in Deutschland entwickelt. Seine neue Arbeit in Mainz, Trailer Park, setzt sich mit den sozialen Medien auseinander und zeigt, wie diese unsere Verhaltensweisen und unser Zusammenleben beeinflussen. In einer sehr zeitgemäßen und intensiven Choreografie arbeitet er mit Fundstücken aus dem Internet, die er in seiner ganz eigenen Ästhetik zu neuen Bildern zusammensetzt.

Eine andere wichtige Protagonistin des Tanzes in Deutschland ist die Hamburgerin Antje Pfundtner. Die Trägerin des renommierten Tabori-Preises setzt sich sowohl in ihren Arbeiten für Erwachsene als auch in den Kreationen für ein junges Publikum mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen auseinander.

Quatsch, für ein Publikum ab 8 Jahren, spielt auf U17 einerseits mit der Freude an der Anarchie, stellt aber auf der anderen Seite die Frage, wann es damit eigentlich genug ist… Was muss erlaubt sein und wie definie-
ren wir Grenzen?

Ein besonderes Augenmerk gilt in der kommenden Spielzeit der ebenso eigenwilligen wie innovativen Tanzszene Portugals. Der Doppelabend Força im Großen Haus ist zwei bereits international erfolgreichen Choreograf*innen der jüngeren Generation gewidmet: Tânia Carvalho besticht in ihrer Tanzsprache durch die Fähigkeit, große einprägsame Tableaus zu schaffen und ebenso absurde wie poetische Welten zu kreieren – und das alles auf hohem tänzerischen Niveau. Lander Patrick, jüngst überaus erfolgreich mit seinem Gastspiel Bate Fado im Rahmen des tanzmainz festival, steht in der Tradition seiner früheren Lehrerin Tânia Carvalho – hat aber eine ganz eigene Sprache für sich entdeckt. Mit ebenso kleinen wie hochkomplexen und dynamischen Bewegungen verschafft er seinen Bühnenfiguren eine hohe Individualität.

Mit seiner vierten Kreation für tanzmainz erwarten wir Felix Berner im Kleinen Haus. Nachdem zuletzt Ikarus die jungen Tanzbesucher*innen ab 12 Jahren begeistert hat, widmet sich Felix Berner mit Follow me! nun der
Frage, warum wir eigentlich anderen Menschen, Stars, Idolen und Influencern folgen – warum wir nachahmen und kopieren, was uns inspiriert? Durch die hohe Authentizität und empathische Direktheit seiner Kreationen gelingt es Felix Berner immer wieder, das junge Publikum intensiv anzubinden.

Ein Höhepunkt der Spielzeit 2023/24 im Tanz wird natürlich das tanzmainz festival UPDATE #4, das wieder brandneue Choreografien und innovationsfreudige Arbeiten aufstrebender Künstler*innen zeigt. Ein Teil des diesjährigen tanzmainz festival UPDATE wird in Kooperation mit dem Hessischen Staatsballett stattfinden, das an den Standorten in Wiesbaden und Darmstadt zeitgleich Gastgeber von Spring Forward 2024 ist, das alle zwei Jahre in einem anderen Land stattfindet. Spring Forward hat sich zu einer Plattform für die dynamischsten und vielversprechendsten Choreograf*innen entwickelt, um ihre Arbeiten Fachleuten der darstellenden Künste und einem lokalen Publikum vorzustellen.

Selbstverständlich wird tanzmainz auch weiterhin in der Welt unterwegs sein: Nach dem riesigen Erfolg in der laufenden Spielzeit geht es noch einmal mit Soul Chain nach New York, außerdem gibt es unter anderem Gastspiele in Kanada, Israel und Slowenien.

Das neue Jahresheft 2023/24 leuchtet fuchsiafarben, liegt ab sofort im Staatstheater aus und kann online gelesen werden. Dort können sich alle, die Lust haben,auch die kurzen Filme ansehen.

[Pressemitteilung des Staatstheaters Mainz vom 28.4.2023]

Jubiläum: 50 Jahre Theaterfreunde Mainz

Die Theaterfreunde Mainz freuen sich, am 23. Juli 2023 um 18.00 Uhr im Landesmuseum, Mainz, Große Bleiche 49-51, den 50. Jahrestag der Gründung des Vereins feiern zu können.

Der Verein ist ein frühes und erfolgreiches Beispiel einer positiven Bürgerbewegung im wahrsten Sinne des Wortes. Vor der Gründung des damals noch Gesellschaft der Freunde des Mainzer Theaters heißenden Vereins wurden im Rathaus Überlegungen angestellt, die Kosten des Theaterbetriebs zu senken. Die Vorschläge reichten dabei von Kooperationen mit anderen Bühnen bis hin zur Überlegung, das Haus ganz zu schließen. Dem haben sich zahlreiche Mainzer Bürger von Rang und Namen widersprochen und sich für den Erhalt des Ensembletheaters in Mainz aktiv eingesetzt, unter anderem durch die Gründung dieses Vereins. Erster Vorsitzender war Prof. Dr. H.G. Fassbender, Vorstandsmitglieder Thomas Halbe und Christine Zech und weitere Gründungsmitglieder Dr. Heiner Geißler, Prof. Dr. Karl Holzamer, Dr. Alfred Hartmann, Dr. Klaus Bette, Dr. Walter Kalkhof-Rose, Dr. Anton Maria Keim, Dr. Günter Kern und Walter Seidel. In der Vereinsgeschichte haben sich die Theaterfreunde noch zwei weitere Male mit Erfolg politischen Überlegungen entgegengestellt, den Spielbetrieb des Mainzer Theaters durch Zuschusskürzungen seitens der Stadt zu beeinträchtigen.

Deshalb blicken die Theaterfreunde Mainz nicht ohne Stolz auf ihre Erfolgsgeschichte als Bürgerinitiative zurück und feiern dieses Jahr den 50. Jahrestag der Vereinsgründung in der Gewissheit, dass sich ehrenamtliches Engagement auch heute noch lohnt.

Programm der Jubiläumsfeier

Opernnacht 2022

Alle Mitglieder der Theaterfreunde sind herzlich zu dieser Jubiläumsfeier eingeladen.

Um 18.00 Uhr findet ein Empfang mit einem Imbiss statt, zu dem außer den Theaterfreunden viele Gäste aus Land und Stadt erwartet werden.

Um 20.00 Uhr sind die Theaterfreunde und ihre Gäste zu einem musikalischen Programm (ähnlich dem der Opernnacht vom Vortag an gleicher Stelle) eingeladen. Die Sitzplätze auf der Tribüne sind dafür reserviert. Der Eintritt ist für die Theaterfreunde und die geladenen Gäste kostenlos.

Tanzdirektor Honne Dohrmann verlängert bis 2026/27

Die Erfolgsgeschichte der vielfach prämierten Kompanie tanzmainz wird von Honne Dohrmann fortgeführt. Honne Dohrmann hat seinen Vertrag als Tanzdirektor, der 2023/24 ausgelaufen wäre, um drei weitere Jahre bis zur Spielzeit 2026/27 verlängert. Er kommentiert dies mit den Worten: „Ich bedanke mich für das Vertrauen und bin glücklich, dass ich mit unserem großartigen Team den eingeschlagenen Weg fortsetzen darf. Wir haben uns zur Aufgabe gesetzt, dem zeitgenössischen Tanz am Repertoiretheater ein neues Gesicht zu geben und wollen Publikum wie Mitwirkende mit innovativen Konzepten nachhaltig begeistern. Das Staatstheater Mainz unter der Leitung von Markus Müller bietet uns dafür ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten“. Markus Müller, Intendant des Mainzer Staatstheaters, freut sich über diesen Schritt seines erfolgreichen Tanzdirektors so: „Er hat als Tanzdirektor mit seinem Team tanzmainz zu einem unglaublichen Erfolgsmodell entwickelt – und wir wollen unbedingt den gemeinsamen Weg weitergehen, der uns hier im Theater immer wieder begeistert und mit unserer Compagnie in der ganzen Welt bekannt macht.“

Intendant Markus Müller verlängert bis 2031

In der Aufsichtsratssitzung am 2. Dezember 2022 haben die Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz als Träger des Staatstheaters Mainz einstimmig beschlossen, den Vertrag von Intendant und Geschäftsführer Markus Müller, der regulär zur Spielzeit 2025/26 auslaufen würde, für weitere fünf Jahre bis zum Ende der Spielzeit 2030/31 zu verlängern.

Unter der Leitung von Markus Müller und seinem Team steht das Staatstheater für große künstlerische Erfolge und einen enormen Publikumszuspruch, die Besucherzahlen erreichten bis zur Coronapandemie Rekordwerte – und bereits jetzt gelingt es dem Haus, Abonnentinnen und Abonnenten und Besucherinnen und Besucher trotz schwieriger Bedingungen wieder zu binden.

„Seit Beginn seiner Intendanz 2014/15 haben Markus Müller und sein Team das Staatstheater Mainz zu einem außergewöhnlich erfolgreichen kulturellen Bezugs- und Diskursort für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und zu einem attraktiven Anziehungspunkt für zahlreiche nationale und internationale Besucherinnen und die Stadt, dass die Zusammenarbeit mit dem Intendanten Markus Müller fortgesetzt werden kann“, sagte Kulturstaatssekretär und Aufsichtsratsvorsitzender des Staatstheaters Mainz, Prof. Dr. Jürgen Hardeck.

Das Mainzer Staatstheater begegnet den Herausforderungen der Pandemie, der Inflation und der steigenden Energiepreise und dem damit verbundenen stark veränderten Verhalten der Besucherinnen und Besucher eindrucksvoll – mit einem Spielplan, der sich den großen Themen der Zeit stellt und mit einer intensiven Kommunikation, die die Menschen an das Haus bindet und Vertrauen schafft.

„Die Landeshauptstadt Mainz freut sich sehr über die Vertragsverlängerung von Markus Müller, die ein tolles Signal für den Theaterstandort Mainz ist. Für die Zukunft gibt es zahlreiche Ideen und Pläne, die nun auf Grundlage einer soliden Zukunftsperspektive umgesetzt werden können. Mit seiner Schaffenskraft und gemeinsam mit seinem Team prägt und gestaltet Markus Müller die Entwicklung der Mainzer Innenstadt als Kultur- und Begegnungsort “, so der Bürgermeister der Stadt Mainz, Günter Beck.

„Zahlreiche Auszeichnungen und Einladungen zu renommierten Festivals belegen immer wieder die große Strahlkraft und die inhaltlich- ästhetische Relevanz des Theaters unter der Intendanz von Markus Müller. Ich freue mich deshalb, dass Markus Müller dem Staatstheater Mainz und den Theaterbegeisterten im Land weitere fünf Jahre erhalten bleibt“, sagte Kulturministerin Katharina Binz. Vor einer Woche erst wurde mit Sphynx von Rafaële Giovanola zum dritten Mal eine Choreografie von tanzmainz mit dem wichtigsten deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet.

„Ich freue mich sehr über das in mein Team und mich gesetzte Vertrauen und bedanke mich dafür“, betont Markus Müller: „Wir haben in Mainz schon vieles gemeinsam erreicht und ich bin unglaublich stolz auf meine wunderbaren Kolleg:innen auf und hinter der Bühne. Selbst unter kompliziertesten Bedingungen haben sie mit ihrer Kreativität und Brillanz möglich gemacht, dass wir dem oft prosaischen Alltag der Menschen andere Welten entgegensetzen können. Gerade in schwierigen Zeiten wollen wir als Theater da sein. Um zum Fantasieren und Denken zu verführen, Begegnungen zu stiften, zu unterhalten und vermeintliche Gewissheiten zu erschüttern. Wir sind noch lange nicht am Ende unserer Geschichte(n), haben noch so viel zu erzählen, noch so viele Pläne und Projekte – da ist es gut, um eine verlässliche Perspektive für die Zukunft
zu wissen.“

Pressemitteilung des Ministeriums für Kultur vom 2.12.2022

Opera Award für Dallapiccolas „Ulisse“ in der Regie von Tatjana Gürbaca

Die Jury der International Opera Awards, die am 28.11.2022 in Madrid verliehen wurden, ehrte die Oper Frankfurt am Main für die beste Wiederentdeckung, nämlich die Neuproduktion der Oper „Ulisse“ des italienischen Modernisten Luigi Dallapiccola (1904-1975). Dallapiccola verarbeitet in seiner Oper Motive von Homers „Odyssee“. Als Luigi Dallapiccolas Oper „Ulisse“ 1968 an der Deutschen Oper Berlin Premiere hatte, da stieß das Werk auf Unverständnis und geriet danach in Vergessenheit. Diese wurde 2022 in Frankfurt von Tatjana Gürbaca, der früheren Operndirektorin an Staatstheater Mainz, zum ersten Mal nach ihrer Uraufführung neu inszeniert. Der „Ulisse“ versteht sich als Summe von Dallapiccolas Schaffen.

Weitere Auszeichnungen

Gemeinsam erhielten die Opern- und Balletttheater in Lwiw und Odessa den Preis am Montag. Damit würdige man den Mut und die Widerstandsfähigkeit der Ukrainer, trotz der Gefahren und Verwüstungen des Krieges weiterhin Vorstellungen zu geben, hieß es bei der Verleihung in Madrid.
Sänger des Jahres wurden die Sopranistin Sabine Devieilhe und der Bariton Stéphane Degout, beide aus Frankreich. Den Dirigentenpreis erhielt der Italiener Daniele Rustioni. Der Regie-Preis ging an den Norweger Stefan Herheim. Die britische Sopranistin Nardus Williams wurde mit dem „Rising Star“-Award ausgezeichnet. Der Leserpreis des „Opera“ Magazins ging an den samoanischen Tenor Pene Pari. Für ihr Lebenswerk wurde die britische Mezzosopranistin Dame Janet Baker geehrt.

Die Jury

Die International Opera Awards werden alljährlich durch das Londoner Fachmagazin „Opera“ seit 2013 verliehen. Die Auszeichnungen würdigen hervorragende Leistungen im Bereich der Oper und rücken herausragende Talente und Nachwuchskünstler in die Öffentlichkeit. Über die Vergabe entscheiden Opernkritiker, Administratoren und Interpreten aus 20 Ländern.

Der Faust 2022 geht an Rafaele Giovanolos „Sphynx“

Der Deutsche Bühnenverein hat mitgeeilt, dass Rafaële Giovanola für „Sphynx“ von tanzmainz den Faust-Preis in der Kategorie Choreografie im Jahr 2022 ausgezeichnet worden ist. Der Faust wurde im Düsseldorfer Schauspielhaus übergeben. Außer dieser tanzmainz-Produktion wurden ausgezeichnet:

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Mainzer Schauspielerin Anika Baumann übernimmt Hauptrolle im Wiesbaden-Krimi „Der Staatsanwalt“

Der im benachbarten Wiesbaden spielende ZDF-Freitagskrimi „Der Staatsanwalt“ ist seit 17 Jahren beim Fernsehpublikum beliebt und sorgt für hohe Einschaltquoten beim ZDF. Am 13. Januar 2022 startet die 18. Staffel dieser Krimi-Serie. Das bisherige Ermittlerteam um Rainer Hunold als Staatsanwalt wird im Verlaufe dieser Staffel verändert. Dabei wird die Schauspielerin Fiona Coors als Hauptkommissarin Kerstin Klar durch die Mainzer Schauspielerin Anika Baumann ersetzt. Sie spielt die Hauptkommissarin Julia Schröder. Ihr neuer Kollege, Oberkommissar Alexander Witte, wird Jannik Mioducki sein.

Für Anika Baumann ist dies nicht ihr erstes Engagement in TV-Serien. So spielte sie bereits Gastrollen in TV-Serien wie „SOKO Wismar“ und „SOKO Leipzig“. Auch in der Serie „Der Staatsanwalt“ war sie schon einmal in der Folge „Gegenwind“ (12. Staffel) in einer Nebenrolle zu sehen. Auf der Bühne des Staatstheaters Mainz tritt sie in einigen Produktionen (Sophia, der Tod und ich, Sensemann & Söhne (UA), Schöne Welt, du gingst in Fransen) weiterhin auf.

Hermann Bäumer mit Preis für die Verdienste um die Musikkultur geehrt

Der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz hat am 28. Oktober 2022 im Rahmen eines Konzerts im Staatstheater Mainz den „Preis des Landesmusikrats für die Verdienste um die MusikKultur“ an den Generalmusikdirektor des Staatstheaters Mainz, Hermann Bäumer verliehen. Die Laudatio hielt Klaus Wallendorf, ehemaliges Mitglied der Berliner Philharmoniker und Autor.

Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, freute sich sehr über das einstimmige Votum des Präsidiums, Hermann Bäumer zum vierten Preisträger zu küren: „Hermann Bäumer ist ein herausragender Protagonist der rheinland-pfälzischen Musikszene und ein großer Förderer der musikalischen Jugend. Neben seinem wiederholten Einsatz als Dirigent unseres LandesJugendOrchesters zeichne sich Bäumer auch durch seinen Einsatz für die zeitgenössische Musik aus. So sind das Kooperationsprojekt „Mainzer Komponistenportrait“ oder die von ihm konzipierte Konzertreihe „Auf Wiederhören“ beispielhafte Ideen für die Unterstützung der Neuen Musik.“

Der Preis des Landesmusikrats für die Verdienste um die MusikKultur wird in unregelmäßigen Abständen an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderem Maße durch ihr Engagement für die MusikKultur im Land verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren im Jahr 2011 der ehemalige Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, Hans-Peter Schössler, im Jahr 2014 der rheinland-pfälzische Komponist Volker David Kirchner und im Jahr 2019 der langjährige Domkapellmeister am Hohen Dom zu Mainz Prof. Mathias Breitschaft.

Pressemitteilung des Landesmusikrats vom 18.10.2022

GMD Hermann Bäumer verlässt Mainz 2025

Gene­ral­mu­sik­di­rektor Hermann Bäumer gibt seinen Posten nach 14 Jahren zum Jahr 2025 auf. Er verzichtet darauf, seinen Vertrag über das Jahr 2025 hinaus zu verlängern. In der Mitteilung des Phil­har­mo­ni­schen Staats­or­chesters und des Staats­theaters wird Hermann Bäumer dazu mit folgenden Worten zitiert: „Nach dann 14 Jahren, die ich mit diesem musi­ka­lisch sehr leis­tungs­fä­higen und inhalt­lich sehr koope­ra­tiven Klang­körper arbeiten durfte, wird es Zeit für eine künst­le­ri­sche Neuori­en­tie­rung“.

Der Inten­dant des Mainzer Staatstheaters, Markus Müller, bedauerte den Weggang Bäumers und bemerkte dazu, dass er mit dem Diri­genten stets überaus vertrau­ens­voll zusam­men­ge­ar­beitet habe und dies auch weiterhin tun werde: „Für das Staats­theater Mainz führt diese Entschei­dung Hermann Bäumers bereits jetzt zu einem immensen Verlust­ge­fühl.“

Auch die Theaterfreunde Mainz bedauern den Weggang des in Mainz so überaus erfolgreichen Dirigenten, der so viel für das und mit diesem Orchester erreicht hat. „Er werde 2025 eine große Lücke im so reichhaltigen Mainzer Kulturleben hinterlassen, stellte deren Vorsitzender Dr. Wolfgang Litzenburger fest.

Der Landes­be­trieb Phil­har­mo­ni­sches Staats­or­chester Mainz und das Land Rhein­land-Pfalz müssen jetzt nach einem adäquaten Nach­folger für die Zeit ab 2025 suchen.

Nadja Stefanoff für den Österreichischen Musiktheaterpreis nominiert

Am 13. September 2022 ist auf Schloss Grafenegg in Niederösterreich der Österreichische Musiktheaterpreis 2022 verliehen worden.  „Am Ende eines dichten Kultur- und Festivalsommers verneigen wir uns in Schloss Grafenegg gemeinsam vor den großen Stars des Musiktheaters, die auch in Pandemiezeiten großes geleistet haben, um kulturelles Leben zu ermöglichen. Heuer schenken wir der verbindenden Kraft der Kultur besondere Aufmerksamkeit, die alle gesellschaftlichen Grenzen überwindet“, kündigte Karl-Michael Ebner, Präsident des Österreichischen Musiktheaterpreises im Vorfeld an. Die in Mainz fest engagierte Sängerin Nadja Stefanoff war in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“ als Marta in „Die Passagierin“ an der Oper Graz ebenfalls nominiert. Verliehen wurde dieser Preis jedoch an die ebenfalls nominierte Anna Netrebko als Lady Macbeth in „Macbeth“ an der Staatsoper Wien.

Schauspieler Matthias Lamp mit 41 Jahren gestorben

Der frühere Mainzer Schauspieler Matthias Lamp ist mit 41 Jahren gestorben. In der Todesanzeige der Familie heißt es, dass er „völlig überraschend“ und „nach kurzer, schwerer Krankheit“ am 14. August 2022 gestorben sei. „Die Lücke, die unser Matze in dieser Welt hinterlassen wird, wird nicht zu schließen sein“, beklagt die Familie.

Matthias Lamp wurde 1981 in Heidelberg geboren. Er studierte zunächst Romanistik und Anglistik, anschließend Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Nach Gastspielen an der Berliner Schaubühne war er von 2011 bis 2015 festes Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Von 2015 bis 2017 war Mathias Lamp Mitglied des Ensembles am Staatstheater Mainz. Hier spielte er unter anderem den Odysseus in Heiner Müllers „Philoktet“ (Regie: Mark Reisig). Seit 2018 war er freischaffend tätig und stand noch 2021 am Staatstheater Wiesbaden als Isolani in Nicolas Briegers „Wallenstein“-Inszenierung auf der Bühne.

Matthias Lamp war auch als Filmschauspieler tätig, so etwa 2016 in seinem Kinodebüt „Lotte“, das auf der Berlinale zu sehen war. In der Fernsehserie „Club Las Piranjas“ wird Matthias Lamp neben Hape Kerkeling zu sehen sein.

Ab 2025 neuer Saal für Orchesterproben und Kammermusik im „LU-Quartiers“

Im Neubau des „LU-Quartiers“ erhält nicht nur das Philharmonische Staatsorchester einen neuen Saal zum Proben und Aufführen von Musik, sondern es entsteht zugleich ein Kammermusikraum für besondere Projekte, und zwar mit einer Fläche von 400 qm. Die Eröffnung ist für das Jahr 2025 geplant.

„Der aktuelle Orchesterprobenraum lässt eine künstlerisch zufriedenstellende Probenarbeit aus Gründen der Arbeitssicherheitsstandards und des Lärmschutzes kaum zu. Dieser neue Raum eröffnet nun die lang ersehnte Möglichkeit, alle Konzerte und Vorstellungen unter optimalen Bedingungen vorzubereiten“, zitiert das Mainzer Stadtmagazin sensor vom 8. Juli 2022 Generalmusikdirektor Hermann Bäumer. Die Nutzung des Orchesterprobensaals als Kammermusiksaal schaffe darüber hinaus neue Dispositonsmöglichkeiten. Intendant Markus Müller betont nach diesem Magazin: „Ich bin ausgesprochen froh, dass wir bald für das Orchester und für das Theater sehr viel freier und besser planen können. Auch für unseren Opernspielplan ergeben sich nun mehr Möglichkeiten, denn manch große Werke konnten wir unter den aktuellen Bedingungen gar nicht erst in Erwägung ziehen. Der Entwicklung des LU:-Quartiers blicke ich also aus vielen Gründen mit vorfreudiger Erwartung entgegen – und ich danke allen Beteiligten für die konstruktive gemeinsame Entscheidungsfindung!“

Theaterstiftung mit neuem Vorsitzenden

Nach 17 Jahren übergibt der langjährige Vorsitzende der Stiftung Mainzer Theaterkultur den Vorsitz an Justizrat Dr. Wolfgang Litzenburger, den Vorsitzenden der Theaterfreunde Mainz seit 2007. Er habe sich vorgenommen, so Coridaß, in seinem 75. Lebensjahr seine zahlreichen Ehrenämter in jüngere Hände zu legen.

Dr. Litzenburger dankte ihm für sein äußerst erfolgreiches Wirken sowohl für die Theaterstiftung als auch für die von dieser treuhänderisch verwalteten Stiftung Philharmonisches Staatsorchester Mainz. Beide Stiftungen habe er durch stürmische Zeiten, nämlich Finanzmarktkrise, Euro-Krise und Corona-Pandemie, sicher geleitet und das von der Gesellschaft der Freunde des Mainzer Theaters (jetzt: Theaterfreunde Mainz) eingebrachte Starkapital von 70.000 DM ansehnlich vermehrt. Unter seiner Führung habe sich die Stiftung vor allem als Förderer von Umbauten im Staatstheater besonders verdient gemacht.

Der neue Vorsitzende versprach, diese erfolgreiche Arbeit für Theater und Orchester in Mainz gemeinsam mit dem Schatzmeister Udo Kaufhold, der Initiatorin dieser Stiftung, Frau Sigrid Michaelis und dem Kuratoriumsvorsitzenden Wolfgang Merzbach, der zugleich stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister der Theaterfreunde Mainz ist, weiterführen zu wollen. Dr. Coridaß wird aber als Vertreter der Theaterfreunde Mainz dem Stiftungsvorstand weiter angehören und diesen mit Rat und Tat unterstützen.

Neuwahlen beim Förderverein tanzmainz

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fördervereins tanzmainz, die aufgrund der Coronabedingungen im Februar 2022 nicht in Präsenz stattfand, wurde der Vorstand neu gewählt. Manuela Klauer und Dirk Grüne, die seit 2018 den Förderverein sehr kompetent und motiviert als Vorstandsvorsitzende geleitet hatten, kandidierten nicht mehr bei der Wahl, Dr. Werner Wodrich wird sein Amt als Schatzmeister zum 1.4.2022 übergeben. Ein herzlicher Dank ging an an die ausscheidenden Vorstandsmitglieder für ihre intensive Tätigkeit für den Förderverein tanzmainz.

Die Mitgliederversammlung wählte Mechthild Kölzer als Vorsitzende, Dr. Jörg Ruppert als stellvertretenden Vorsitzenden und Dr. Claudia Walther als Schatzmeisterin. Als Beisitz wurden der bisherige Vorstand Till Rehberg, Gründungsmitglied des Fördervereins, und Dr. Werner Wodrich bestätigt sowie Dr. Petra Ziegler als neues Vorstandsmitglied.

Tanzbegeisterte haben sich 2001 zum Förderverein tanzmainz e.V. zusammengeschlossen, um mit gezielter Unterstützung tanzmainz weiter auf seinem Weg in der internationalen Tanzelite zu begleiten. Mitglieder des Fördervereins sind zu Benefizveranstaltungen, Begegnungen mit dem tanzmainz-Ensemble und exklusiven Probenbesuchen vor den Tanzpremieren eingeladen. Alle Erlöse kommen tanzmainz zugute.

Die Theaterfreunde gratulieren dem neuen Team zur Wahl und freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Förderverein des Orchesters mit neuer Vorsitzenden

Der Förderverein des Orchesters im Staatstheater Mainz hat auf seiner Mitgliederversammlung im Dezember 2021 eine neue Vorsitzende gewählt, nämlich Frau Ulrike Schaeffer. Frau Dr. Judith Braun-Biehl wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Frau Nancy Neumann und Herr Thomas Baumhäkel, der bisherige Vorsitzende des Fördervereins, arbeiten weiterhin als Beisitzer mit. Herr Volker Beling repräsentiert künftig den Förderverein als Präsident.

Die Vorsitzende bedankte sich herzlich bei Frau Franziska Freitag für deren kreative wie unermüdliche Vorstandsarbeit. Frau Freitag habe zusammen mit Herrn Thomas Baumhäkel, Frau Birgit Dany-Pietschmann und Herrn Volker Beling den Förderverein erfolgreich aufgebaut, unzählige Kammerkonzerte veranstaltet und viele Projekte des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz unterstützt.

Die Theaterfreunde Mainz gratulieren dem neuen Team um Frau Ulrike Schaeffer und erwarten eine ebenso vertrauensvolle Zusammenarbeit wie mit dem bisherigen Vorsitzenden, Herrn Thomas Baumhäkel.

Vereinsgeschäftsstelle: Kanzlei Baumhäkel, Schöfferstr. 8 (Am Dom), 55116 Mainz, Fon: 06131-143 43 63, Fax061 31-143 43 6, info@orchesterfoerderer-mainz.de
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Ex-Theaterintendant Taube ist tot

Dietrich Taube, Intendant der Städtischen Bühne Mainz von 1978 bis 1991, ist im Alter von 89 Jahren in einem Münchner Krankenhaus gestorben. Dietrich Taube hatte 1991 kurz nach der Umwandlung des Stadttheaters in ein Staatstheater Mainz in Richtung Erfurt verlassen, wo er bis 2002 Generalintendant des Theaters war. Dort gründete er 1994 ein Kinder- und Jugendtheaterensemble sowie im selben Jahr auch die berühmt gewordenen Domstufen-Festspiele.

Dietrich Taube, am 19. November 1932 in Walzen (Oberschlesien) geboren, besuchte das Gymnasium „Am Zwinger“ in Breslau. Nach der Vertreibung setzte er seinen Schulbesuch in Altena fort, wo er das Abitur ablegte. Er nahm ein Studium der Germanistik, Geschichte und Französisch an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf, wechselte jedoch zum Schauspiel und ließ sich von 1954 bis 1956 an der Otto-Falckenberg-Schule ausbilden.

An den Städtischen Bühnen Freiburg arbeitete er von 1957 bis 1964 als Schauspieler und Regisseur sowie als Assistent des Intendanten. 1964 wurde er Oberspielleiter der Sparte Schauspiel des Stadttheaters Gießen. 1966 wurde er dessen Intendant. 1978 wechselte er als Intendant an die Städtischen Bühnen Mainz.

Vorstand von Theaterfreunden im Amt bestätigt

Die Mitgliederversammlung der Theaterfreunde hat am 8.11.2021 den bisherigen Vorstand in seinen Ämtern bestätigt. Damit werden die Mainzer Theaterfreunde für die nächsten 3 Jahre von Justizrat Dr. Wolfgang Litzenburger als Vorsitzendem und Wolfgang Merzbach als Stellvertreter und Schatzmeister geführt. Beisitzer sind Frau Christianne Brenken (Schriftführerin), Frau Petra Barth (Programmplanung), Frau Eva von Hülst (Veranstaltungen), Herr Harald Zuckmayer und Herr Dierk Fröhlich.

Mainzer Theaterfreunde sammeln 14.000 € für Theaterschaffende in Not

Unter den Folgen dieser Corona-Pandemie haben die Theaterschaffenden wegen des Verbots fast aller kulturellen Veranstaltungen besonders zu leiden. Dies gilt auch für die Künstler*innen und sonstigen Mitarbeiter*innen des Staatstheaters Mainz und des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz. Die fest engagierten bzw. angestellten Mitarbeiter*innen haben zwar noch ihr festes Gehalt, doch fallen auch bei diesen jegliche Zuverdienstmöglichkeiten weg, was bei Familien zu großen finanziellen Problemen führen kann. Größte Not leiden dagegen alle freischaffenden Künstler*innen, deren Produktionen nicht aufgeführt werden können und die deshalb kein Honorar erhalten.

Um diesen Theaterschaffenden und Musikern in der gegenwärtigen Notlage zu helfen, haben die Theaterfreunde Mainz die nicht für Theaterbesuche ausgegebene oder für bereits gekaufte Karten bzw. Abonnements zurückerstattete Beträge für diesen Zweck gespendet. Dabei ist seit April 2020 bis heute eine Summe von 14.000 € zusammengekommen, mit dem das Kapital eines von den Theaterfreunden bereits seit mehr als 10 Jahren verwalteten Sozialfonds, der in Erinnerung an den langjährigen Vorsitzenden „Zimmerschied-Fonds“ genannt wird, aufgestockt werden konnte. Dieser Sozialfonds leistet diskrete, schnelle und unbürokratische Hilfe, wenn Mitarbeiter*innen des Staatstheaters Mainz bzw. des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz oder deren Angehörige in wirtschaftliche Not geraten, insbesondere in Todes- und Krankheitsfällen, bei der Erziehung oder Ausbildung minderjähriger Kinder, bei der Sicherung einer angemessenen Unterkunft oder bei der Anschaffung von zur Berufsausübung notwendigen Sachen.

Der Vorsitzende der Theaterfreunde Mainz, Dr. Wolfgang Litzenburger, bedankt sich bei allen, die durch ihre Spendenbereitschaft die Solidarität zwischen den Theaterschaffenden und dem Theater- bzw. Konzertpublikum unter Beweis gestellt haben.

Operndirektor Stefan Vogel wechselt nach Luzern

Nach fast sechsjähriger Tätigkeit am Staatstheater Mainz verlässt Stefan Vogel Mainz und wechselt an das Theater in Luzern. Als Operndirektor zeichnet er mitverantwortlich für viele künstlerische Höhepunkte. Über 60 Musiktheaterproduktionen, darunter ambitionierte und zum Teil gewagte Projekte wurden unter seiner Leitung auf die Bühne gebracht. Dazu gehörten auch Lydia Steiers Inszenierung von Pascal Dusapins PERELÀ, die für den deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert wurde, IF THIS THAN THAT AND NOW WHAT (UA) von Simon Steen-Andersen, die bei der Münchener Biennale für Furore sorgte, und die Uraufführung TAMÁSS, die abendländische (notierte) Musik mit der orientalischen (improvisierten) in einer einzigartigen Symbiose zusammengebracht hat.

Mit Ina Karr wird er im Frühjahr 2021 in die Schweiz ziehen und mit Beginn der Spielzeit 2021/22 am Luzerner Theater die Aufgabe als Betriebsdirektor/COO übernehmen. Mit dem geplanten Neubau des Luzerner Theaters wartet dort neben dem regulären Spielbetrieb eine ganz besondere Herausforderung auf ihn.

Nachfolger ist Gabriele Donà

Gabriele Donà

Nachfolger von Stefan Vogel als Leiter des Opernbetriebs und Castingdirektor wird Gabriele Donà. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums studierte Gabriele Donà Violine am Konservatorium seiner Geburtsstadt Padua sowie Musikwissenschaft an der dortigen Universität. An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien schloss er die Studien Orchester- sowie Chordirigieren ab. Als Geiger war er im Quartetto d’Archi di Padova, Orchestra del Teatro Lirico G. Verdi Trieste, I Filarmonici di Padova sowie dem Pro Arte Orchester Wien tätig und nahm an den Kursen der Internationalen Sommerakademie Mozarteum Salzburg in der Klasse von Yair Kless teil. Verschiedene Engagements führten ihn unter anderem als Chordirektor an das Landestheater Niederbayern sowie als Chordirektor und Kapellmeister nach Bautzen. Darüber hinaus leitete Gabriele Donà das Pro Arte Orchester Wien, das Wiener Kammerorchester, das Orchestra del Teatro Olimpico Vicenza, die Neue Lausitzer Philharmonie Görlitz, das Orchester des F.X. Šalda-Theaters Liberec, die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Magdeburg sowie den Coro di Praga Prag. Zahlreiche Auftritte führten ihn etwa in die Dresdner Frauenkirche und ins Berliner Konzerthaus.

2004 entdeckte und katalogisierte er den Bestand der Musikhandschriften der Jüdischen Gemeinde von Padua (Zeitspanne: 1834-1942, 315 Chorpartituren sowie dazugehörige Einzelstimmen). Es folgten die Veröffentlichung seiner Arbeit und die Auszeichnung durch die Accademia Galileiana Padova. Sein Interesse für die Verknüpfung von Musik und Identität bewegte ihn dazu, eine Auswahl aus Liedern in nieder- und obersorbischer Sprache mit dem Chor Klangwerkstatt Dresden einzustudieren und aufzunehmen (Lieder aus dem Lohsaer Liederbuch, 2017 rbb, Berlin).

2017 wurde Gabriele Donà als Maestro Collaboratore am Teatro dell’Opera in Rom aufgenommen. In derselben Funktion assistierte er bei der Produktion Tristan und Isolde im Teatro Comunale von Modena sowie im Teatro Comunale von Ferrara (eine Koproduktion mit dem Staatstheater Nürnberg).

Seit Februar 2018 arbeitet Gabriele Donà in der künstlerischen Betriebsdirektion am Staatstheater Mainz, seit der Spielzeit 2019/20 ist er Chefdisponent.

GMD Bäumer verlängert bis 2025

Hermann Bäumer verlängert sein Engagement als Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz um weitere vier Jahre bis zum 31. Juli 2025. Staatssekretär Denis Alt freut sich über die weitere Zusammenarbeit: „Hermann Bäumer hat in den vergangenen Jahren als Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz und als Generalmusikdirektor des Staatstheaters Mainz hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine erfolgreiche Zukunft vor uns haben und das hohe künstlerische Niveau des Orchesters weiter ausbauen können.“

Bereits seit dem 1. August 2011 leitet Bäumer das Orchester in Mainz. Unter seiner künstlerischen Leitung hat sich das Staatsorchester kontinuierlich entwickelt und hat neue Wege eingeschlagen. Dass seine Arbeit über Rheinland-Pfalz hinaus gewürdigt wird, belegen erhaltene Auszeichnungen: 2017 als „Innovatives Orchester“ durch die Deutsche Orchesterstiftung und für die Spielzeit 2018/2019 für das „Beste Konzertprogramm der Saison“ durch den Deutschen Musikverleger-Verband.

„Das Philharmonische Staatsorchester hat sich neben einer ungeheuren Musizierfreude auch die Neugier auf Neues sowie neue Sichtweisen auf Altbekanntes bewahrt. Das zeichnet auch das Mainzer Publikum aus und so ist es für mich eine Ehre und große Freude, hier in Mainz weiter arbeiten zu dürfen“, freut sich Bäumer über sein fortlaufendes Engagement.

„Die in den vergangenen Jahren erreichte künstlerische Leistungsfähigkeit des Philharmonischen Staatsorchesters ist ein Ergebnis der intensiven Arbeit Hermann Bäumers und stellt eine Bereicherung für das kulturelle Leben in Mainz und der Region dar“, so der Staatssekretär. Die innovativen Konzertformate, die Bäumers Leitung auszeichnen, werden auch in der aktuellen Spielzeit wieder aufgegriffen. So wird beim 6. Mainzer Komponistenporträt am 20. März in einem Sinfoniekonzert der türkische Pianist Fazil Say vorgestellt. Im April erfolgt ein Konzert der Reihe „Auf Wiederhören“, das sich mit Musik der Gegenwart beschäftigt.

Der Intendant des Mainzer Staatsheaters Markus Müller hob die Bedeutung der Arbeit Bäumers hervor: „Hermann Bäumer fordert sich, sein Orchester und unsere Sängerinnen und Sänger musikalisch immer wieder neu heraus. Er ist offen, neugierig und bringt eine vertrauensvolle zwischenmenschliche Atmosphäre in seine künstlerische Arbeit ein. Das exzellente Klangergebnis und das hohe musikalische Niveau erleben wir in den vielen Konzerten und Opernaufführungen. Daher freue ich mich sehr über die weitere Zusammenarbeit mit ihm als Generalmusikdirektor und als verlässlicher, wichtiger Partner für mich ganz persönlich und für das Staatstheater Mainz.“

Bäumers Engagement und sein Bezug zur Landeshauptstadt Mainz zeigen sich auch in weiteren Projekten: 2015 initiierte er ein Konzert für Flüchtlinge im Theater Mainz. Im diesjährigen Beethoven-Jubiläumsjahr entstand das Projekt „Beethoven-Babys“. Hierbei erhalten alle Babys, die in und um Mainz geboren wurden eine sechsjährige musikalische Patenschaft. Diese beinhaltet Krabbel- und Kinderkonzerte. „Die genannten Initiativen Hermann Bäumers zeigen, dass dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz ein künstlerischer Leiter vorsteht, der als Botschafter der Musik Brücken zu den Menschen schlägt“, würdigt Alt die Leistungen.

Neben der Vertragsverlängerung konnten auch zwei neue Orchesterstellen eingerichtet werden. Damit kann die künstlerische Ausrichtung des Orchesters ausgebaut werden.

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