Cornelius Mickel - Foto: Andreas Etter

Foto: Andreas Etter

In der Veranstaltungsreihe Alltag im Theater trafen die Theaterfreunde am 27. Januar 2016 Cornelius Mickel, Mitglied des Ballettensembles des Mainzer Staatstheaters, der interessante Einblicke in seinen Theateralltag gab. Cornelius Mickel kam nach seinem Engagement am Theater in Münster zu Beginn der Spielzeit 2014/2015 nach Mainz. Er hatte sich bewusst am Mainzer Staatstheater beworben, weil ihn die Arbeit mit Honne Dohrmann und den Gastchoreografen, die am Haus für jeweils eine Produktion engagiert werden, reizte.

Vom Turniertanz zum Ballett

Mickel kam nicht auf direktem Weg zu seinem Beruf: In Pforzheim aufgewachsen, begann er bereits im Alter von sieben Jahren zu tanzen, allerdings nicht Ballett, sondern Turniertanz. Den Tanzsport betrieb er elf Jahre lang. Erst dann ging er an die Ballettschule am Pforzheimer Theater. Nach dem Abitur ließ er sich an der Ballettschule in Basel zwei Jahre ausbilden und wurde anschließend direkt ans Ballett in Pforzheim engagiert. Dort arbeitete er fünf Jahre, bis er 2012 nach Münster ging.

Die Probenarbeit

Mickels Alltag ist klar strukturiert: Jeden Morgen um 10 Uhr beginnt für ihn nach vorherigem individuellem Aufwärmen das Training. Drei Tage pro Woche trainiert er klassisch, zwei Tage modern – für jeweils 1 ½ Stunden. Am Nachmittag geht es weiter mit den Proben.

In den Proben wird die Choreografie des jeweiligen Stücks erarbeitet und gelernt. Üblicherweise hat der Choreograf einen Plan oder ein Konzept und entwickelt gemeinsam mit der Compagnie das Stück. Bei den meisten Choreografen können die Tänzer eigene Ideen einbringen. Ein Stück wird immer von allen gemeinsam entwickelt und entsteht oft erst in der Probenarbeit. Das gilt gelegentlich auch für die Musik.

Da das Tanzen enorme Anforderungen an die Kondition und den Bewegungsapparat stellt, machen viele Tänzer zusätzlich zum normalen Training Fitness- und Krafttraining. Das helfe Verletzungen vorzubeugen, erläutert Mickel.

Die Zeit nach der Karriere

Mit der Frage nach den beruflichen Möglichkeiten nach dem Ende der Karriere, die aufgrund der körperlichen Belastungen relativ kurz ist, hat sich Mickel schon beschäftigt. Er kann sich eine Ausbildung zum Physiotherapeuten gut vorstellen, denkt aber auch an Theaterberufe wie Choreografie Assistent oder Choreograf.