Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Alltag im Theater“ stand Claudius Hübsch, Geschäftsführer des Mainzer Landesorchesters, am 1. Juni 2015 Rede und Antwort, um den Theaterfreunden seine vielfältigen Aufgaben zu erläutern.

Zunächst gibt Hübsch einen Rückblick auf das Jahr 2003. In diesem Jahr wurde aus Kostengründen das Orchester aus dem Staatstheater ausgegliedert und in einen Landesbetrieb überführt. Durch die Ausgliederung wurde eine selbstständige Orchesterverwaltung mit Personal, Büroräumen usw. erforderlich. Die Leitung dieser Verwaltung wurde vom damaligen Chef der Koblenzer Orchesterverwaltung in Teilzeit übernommen. Catherine Rückwardt, damals Generalmusikdirektorin in Mainz, war neben ihrer künstlerischen Arbeit Intendantin des Mainzer Orchesters. Dieses Konstrukt hatte sich nicht bewährt. Daher wurde – nach der Verpflichtung von Hermann Bäumer als neuem Generalmusikdirektor (GMD) – die künstlerische Leitung wieder von der Verwaltung getrennt wurde. Das Mainzer Orchester bekam eine eigenständige Verwaltung, deren Leitung seither Claudius Hübsch obliegt.

Was die 2003 geplante Kostenreduzierung angeht, werden tatsächlich jährlich etwa zwei Millionen Euro eingespart, aber dies geht einher mit der Reduzierung der Orchesterstärke um 11 auf heute 68,5 Musikerstellen. Dadurch entstehen bei bestimmten Aufführungen Personalengpässe, die, soweit möglich, durch das Ausleihen von Koblenzer Kollegen ausgeglichen werden.

Über seinen Berufsalltag erzählt Hübsch, dass seine Tätigkeit lange vor der Spielzeit beginnt – soweit es der Theaterspielplan zulässt -, nämlich mit der Koordination mit dem Landesorchester Koblenz.  Das Orchester spiele zu 85% für das Musiktheater, wofür das Orchester aus dem Theateretat bezahlt werde, und etwa zu 15% in eigener Verantwortung, informiert Hübsch. Über den GMD weiß Hübsch zu berichten, dass er die künstlerische Schnittstelle zum Theater ist und den Musiktheaterspielplan mit dem Intendanten und nach den Möglichkeiten des Orchesters abstimmt. Die Konzerte führt das Orchester unter eigener Verantwortung und mit dem eigenen Etat auf. Die Gagen für Solisten und Gastdirigenten bezahlt jeweils der Landesbetrieb Orchester. Die Verpflichtung von Solisten läuft meistens über Agenturen, die ihre Künstler anbieten, bzw. auf Anfrage vermitteln.

Alle Verträge laufen über den Schreibtisch von Hübsch, seien es Künstler-, Solisten-, Personal- oder Sachmittelverträge.

Hübsch erstellt mit seinem Team jährlich einen Wirtschaftsplan, der beim Ministerium eingereicht werden muss. Hübsch ist außerdem für die verschiedenen Personalangelegenheiten zuständig.

„Planen, organisieren, kalkulieren“, so beschreibt Hübsch zusammenfassend seine Aufgaben.