Der aus Mainz stammende Tenor Josef Traxel hätte am 29. September 2016 seinen 100. Geburtstag feiern können, wenn er nicht bereits im Alter von 59 Jahren in Stuttgart gestorben wäre.
Nach der Schulzeit studierte der gebürtige Mainz an der Musikhochschule Darmstadt. 1939 wurde er als Soldat eingezogen und nahm am Frankreich-, Russland-, und Afrikafeldzug teil. 1942 wurde Traxel an der Ostfront in Russland verwundet. Während eines Lazarettaufenthalts in Mainz gab er am Mainzer Stadttheater sein Bühnendebüt und sang „aushilfsweise“ als Ottavio in Mozarts Don Giovanni, von seinen Kollegen auf der Bühne sanft hin- und hergeschoben. Ein Kritiker schrieb damals: „Hier ist ein junger Künstler dazu berufen, Musik zu leben, zu singen. Wird Traxel dieses Ziel erreichen? Vieles spricht bereits dafür, besonders die Selbstzucht, die sich der Künstler auferlegte und die nicht nur in der Akkuratesse des Notenbildes deutlich wird“.
Seine eigentliche Gesangskarriere als Tenor begann nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1946 in Nürnberg, wo er am Stadttheater als lyrischer Tenor engagiert wurde. Danach sang er an allen wichtigen Bühnen der Welt, blieb aber stets dem Stuttgarter Opernhaus eng verbunden.
Die Allgemeine Zeitung erinnert in einem Artikel vom 6.10.2016 an den weltberühmten Sänger.