Schinderhannes

Ulrike Beerbaum Foto: Bettina Müller

Die erste Premiere in der neuen Schauspielsaison 2014/2015 fand am 3.10.2014 in einem deutlich veränderten Kleinen Haus statt. In der vorderen Hälfte befindet sich ein Festsaal, in dem ein Teil der Zuschauer an Biertischen und –bänken – recht ungemütlich – sitzt. So beginnt der SCHINDERHANNES in einer Inszenierung von Jan-Christoph Gockel nach – und nicht wie auf den Eintrittskarten und im Online-Ticket-Shop angegeben –  von Carl Zuckmayer. Der freundliche Schlussbeifall des Premierenpublikums ging im Dröhnen der Musik, zu der das Ensemble aus dem Saale tanzte, unter. Die Theaterkritiker bezeichnen die Inszenierung einmütig als überladen, getrieben von vielen Regieeinfällen und Wiederholungen. Anerkannt wird dabei jedoch die „zuweilen recht kluge und durchtriebene Attacke auf Zuckmayers Heldenverklärung und die populistischen Plattheiten des Kleine-Leute-Mythos“ (Dieter Bartetzko, FAZ vom 6.10.2104). Uneingeschränktes Lob wird dagegen dem Schauspielerensemble zuteil. Dieter Bartetzko rühmt Ulrike Beerbaum als hellsichtige Räuberbraut Julchen, die „in einigen leiseren Momenten so eindringlich wie weiland die große Maria Schell agiert habe,“ und Johannes Schmidt als Dorfpolizist und Spitzel, der mit einem einzigen Monolog „ganz aufs Wort setzend“ für gespannte Aufmerksamkeit gesorgt habe.
Dr. Wolfgang Litzenburger

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