Lessing: Nathan der Weise

Nathan der Weise von Lessing: Leoni Schulz, Martin Herrmann, Johannes Schmidt Foto: Bettina Mueller

Die Premiere von Lessings Klassiker „Nathan der Weise“ in der Inszenierung des Hausregisseurs am Mainzer Staatstheater K.D. Schmidt kam gut an bei allen Theaterkritikern. „Zeitlos brisant, das alles – und ganz nahe am Text“, lobt beispielsweise der Feuilleton-Chef der Allgemeine Zeitung, Jens Frederiksen, in seiner Kritik am 30.11.2015. Vor allem mit dem Verzicht Schmidts auf Anspielungen zur Gegenwart verdient er sich allgemeine Anerkennung. Matthias Bischoff lobt in der FAZ Rhein-Main am 30.11.2015: „Das Stück spielt gestern, heute, jederzeit, und auf der kahlen, leergeräumten Bühne … liegen nur lose hingeschüttete Pflastersteine. … Man könnte sie nehmen und damit werfen, töten. Nichts dergleichen geschieht, denn vor allem bewirkt der holprige Steinboden, dass alle Personen immer wieder stolpern, straucheln, fallen. (…) Dieses Stolpern steht einerseits für den Fall der scheinbaren Gewissheiten, der Vorurteile und Dogmen … Andererseits aber kann man diese Stolperbühne auch mit der lebensklugen Vorsicht Nathans, seinem tastenden Suchen nach überlebenstauglichen Wahrheiten in Verbindung bringen.“ Inszenierung und die Leistung aller Schauspieler vermittelte den Theaterkritikern durchgängig den Eindruck einer so soliden wie unspektakulären, so aktuell wie zeitlosen Inszenierung dieses Klassikers.

Theaterfreunde lesen die ausführliche Zusammenstellung der Kritiken in der neuesten Ausgabe von THEATER IN DER KRITIK hier.